TAMARA LÜDKE (SPD)

TRAU KEINEM ÜBER 30 – das sind 8 Fragen an junge Politiker*innen aus Deutschland und 1 GIF. Diesmal: Tamara Lüdke (SPD).

Tamara Lüdke wurde 1991 geboren und war damit zum Zeitpunkt dieses Interviews 30 Jahre alt. Sie ist Mitglied des Abgeordnetenhauses aus Berlin-Lichtenberg

Dieses Ereignis hat mich in die Politik gebracht:

Als meine Schule Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ geworden ist, habe ich zum ersten Mal die Gelegenheit bekommen für jüngere Schüler*innen einen Seminartag zum Thema zu gestalten und in diesem Rahmen auch einen Workshop zu halten. Das hat mich zusätzlich dazu, dass in Dachau, wo ich aufgewachsen bin, die Aufarbeitung der NS-Zeit an unserer Schule ohnehin schon eine große Rolle gespielt hat, weiter politisiert. Antifaschismus ist damit zur Grundlage meines politischen Handelns geworden, für Parteiarbeit habe ich mich aber erst später interessiert.

Das habe ich bereits bewirken können:

In Berlin-Lichtenberg wurde die „Aktion Noteingang“ erfolgreich wieder eingeführt, ein Programm, das von Rassismus betroffenen Personen Schutz im öffentlichen Raum bieten soll. Die Initiative geht auf einen Antrag zurück, den ich bei den Jusos eingebracht habe.

Das war meine bislang größte Niederlage:

Leider konnte ich meinen Wahlkreis nicht direkt gewinnen und die Prozentpunkte dort für die SPD nicht steigern. Dadurch, dass ich über unsere Bezirksliste eingezogen bin, habe ich nun aber trotzdem die Gelegenheit im Parlament mitzugestalten und mich als Parlamentarierin unter Beweis zu stellen.

Mit diesen drei konkreten Maßnahmen würde ich die Gesellschaft verändern:

1. Ein rechtssicheres Paritätsgesetz, das Frauen und Männer gleichermaßen im Parlament vertreten sein lässt.

2. Eine Drogenrechtsreform, die Konsument*innen nicht mehr kriminalisiert und Schadenreduzierung und Gesundheitsschutz als oberstes Ziel formuliert.

3. Ein wirksames Haltungsverbot von Wildtieren in Zirkussen, damit diese Tiere nicht weiter zur Unterhaltung ausgebeutet werden und Kinder einen völlig falschen Bezug zu Wildtierhaltung entwickeln.

Das nervt mich an meinen älteren Parteikolleg*innen :

Dass Organisationswege alle immer auch analog möglich sein müssen, aber nicht alle analogen Mittel auch digital zur Verfügung gestellt werden. Wer Papier liebt, bitte, aber scannt es doch endlich!

Dafür respektiere ich meine politischen Gegner*innen:

Sachliche Argumente und Ehrlichkeit.

Dieses Erlebnis in der Politik ist mir besondes im Gedächtnis geblieben:

Ein kurzes Gespräch mit Gerhart Baum im Anschluss an eine Podiumsdiskussion, bei dem er mir empfohlen hat, nicht in eine Partei einzutreten, weil man dort alles toll findet, sondern um etwas dort zu verändern.  

Mir ist nicht egal, dass…

Mir ist nicht egal, dass mit der AfD Verfassungsfeinde in unseren Parlamenten sitzen. Wer demokratisch gewählt ist, ist deshalb noch nicht als Partei demokratisch!

Meine politische Karriere in einem GIF:

via GIPHY

Website: tamara-luedke.de
Twitter: @Ta_matriarchat
Instagram: @tamara.luedke
Facebook: @tamara.luedke.MdA
Youtube: @TamaRama


Fotos: Tamara Lüdke

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